Der Deckenventilator in unserem Zimmer im San Miguel war so laut wie ein Helikopter, wodurch man aber keine anderen Geräusche wahrnehmen konnte und wir beide komatös schliefen. Ich sag nur: Seesternmodus! ?
Den Morgen konnten wir einfach mal rum bummeln wie wir wollten und ließen uns Pancakes schmecken. Da die zwar eine nette Abwechslung waren, aber niemals für die heute geplante Besteigung des Mombacho Vulkans genug Energie bringen würden, mixten wir uns direkt noch die bewährten Haferflocken hinter her.
Wohl gestärkt stiefelten wir dann irgendwann los Richtung Bushaltestelle, um uns fahrradlos Richtung Vulkan befördern zu lassen. Der Busbahnhof Masayas liegt direkt an dem bekannten Markt der Stadt. Die Wartezeit auf unseren Bus konnten wir also super mit einem Marktbesuch überbrücken. Die Städte hier sind schon wuselig, aber der Markt hat wirklich alles bisher gesehene getoppt: Unfassbar viel Obst und Gemüse stapelt sich zwischen Käse, Fleisch, Putzmittel und allem was man sonst nochmal irgendwann so braucht. Dazwischen viel zu viele Menschen in viel zu kleinen Gängen, die viel zu viel schreien und reden und rufen. Während Anika am Anfang noch Bedenken hatte die Menschen zu fotografieren, waren beim Einsteigen in den Bus so viele Bilder mit posenden Männern auf ihrer Kamera, dass man denken könnte wir hätten ein Shooting angemeldet ?.
Mit dem Bus ließen wir uns in die nahe des Vulkans liegende Stadt Diriomo bringen. Von dort erfüllten wir uns einen Wunsch und fuhren bis zum Eingang des um den Berg befindlichen Naturreservoirs mit einem “Tuktuk”. Ich musste mich kurz konzentrieren, um mein Wissen über Verkehrsunfälle auszublenden und danach konnten wir die witzige Fahrt mit dem offensichtlich zumindest schnellsten Fahrer weit und breit genießen ;).
Am Eingang abgesetzt bezahlten wir für die fußläufige Besteigung des Vulkans und marschierten motiviert los. Ganz anders als beim Concepión gab es hier eine gepflasterte Straße hinauf, die zwar vermied, dass man klettern und krackseln musste, allerdings trotzdem über ihre 5 Kilometer eine beeindruckende Steigung behielt. Trotzdem tippelten wir tapfer bis nach oben. Das schöne an diesen Besteigungen ist, dass es, wenn man schon meint vollständig in der Hitze zu zerlaufen, immer kühler wird.
Oben auf dem Gipfel erwartete uns die beste Touristeninformation, die wir bisher in diesem Urlaub gesehen hatten. In einem Modell konnten wir uns anschauen, dass der Vulkan vier Krater bietet, von denen man zwei umrunden kann. Wir wählten aufgrund unseres Standortes den Mombacho Krater und begaben uns auf den Rundkurs. Dieser führte uns in den Regenwald hinein und nahe des Kraters an diversen Aussichtspunkten auch wieder hinaus. Mal wieder meinte es irgendwer ziemlich gut mit uns (Minta würde vermutlich sagen: “Wenn Engel reisen…” :)): Der Gipfel war wolkenfrei und bescherte uns somit eine unbeschreibliche Aussicht auf die gestern besuchte Laguna de Apoyo, den rauchenden Vulkan Masaya und sogar das 12km entfernte Granada.
Obwohl der Rundweg wirklich schön hergerichtet und befestigt war, wären wir hier fast über unsere eigene Füße gefallen. Wir hatten wir den Blick, in der Hoffnung eines der hier lebenden Faultiere zu sehen, einfach zu oft in die Baumwipfel gerichtet. Auch wenn die Faultiere vermutlich einfach zu faul waren, um sich sehen zu lassen, wurde unser Hochgucken belohnt und wir bekamen den dritten, der hier lebenden Affen, den Spinnenaffen, zu Gesicht und endlich auch – trotz schmerzlich vermisstem Teleobjektivs – vor die Kamera.
Eine weitere “Tuktuk”- und Busfahrt später waren wir zurück in Masaya und durften jetzt endlich auf dem tollen Markt auch etwas kaufen.
Viel zu voll gepackt mit Gemüse und Obst kamen wir zurück ins Hostel, in dem man uns schon vorher die Küchennutzung zugesagt hatte. Vielleicht auch weil wir die einzigen Gäste waren und uns für eine weitere Nacht eingemietet hatten, war man hier mal wieder angenehm entspannt und nachsichtig im Umgang mit uns. Anschließend legten wir in “unserem” Garten die Füße hoch. Was für normale Touristen wir doch auch sein können ??.
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