Voller Vorfreude wieder weiter zu kommen und mit einer einigermaßen wieder hergestellten Anika ?, nahmen wir am Mittwochmorgen den ersten Flieger zurück nach Bluefields. Inzwischen waren wir erfahrene Passagiere: Die gute 1,5 Liter Flasche Eistee schläusten wir souverän durch die Blickkontrolle der Security und das stumpfe Brotmesser verabschiedeten wir in den Gepäckraum. Wir erhoben uns rechtzeitig, um als erste das Flugzeug zu besteigen und die besten Fensterplätze in Beschlag zu nehmen. Auch von oben sieht das Land so herrlich grün und schön aus. Von der traumhaften Küste ganz zu schweigen:).
Obwohl wir dann schon am frühen Vormittag im Hafen von Bluefields waren, gab es leider wieder kein terminiertes Boot sondern nur eine hübsche Liste auf der man sich als nächster Passagier nach El Rama eintragen konnte. Wir belegten die Plätze neun und zehn und hofften, dass zehn weitere Rama – Reisende schnell eintreffen würden. Wir überlegten als Zeitvertreib den spanischen Horrorfilm, der auf dem aufgestellten Fernseher abgespielt wurde und in dem gerade ein wildes Mammut umher rannte, zu schauen, entschieden uns dann aber doch für die vertrauten Beschäftigungen: Die vielseitige Schwimmweste stellte sich als komfortables Kopfkissen heraus und zum Glück gab es noch einige ungelöste Sodokus.
Mittags waren wir dann scheinbar genug Passagiere, denn plötzlich standen alle Wartenden auf und orientierten sich in Richtung Steg. Nun wurde dem Personal auch bewusst, dass Bootfahren anstand und man begann eins reisefertig zu machen. Danach wurde nochmal eine Zeit – worauf auch immer – gewartet (Anika ist sich sicher, dass der Schwimmwesten – Verteiler noch den Horrorfilm zu Ende gucken musste) und dann ging es endlich weiter. Vor dem Einsteigen wurden wir Reisenden dann noch nach Geschlechtern sortiert, damit das Gepäck abschließend doch von zwei Männern durchsucht werden konnte ?.
Die Bootsfahrt war viel seichter als die Hinfahrt; scheinbar hatten wir weniger Wind:).
In El Rama angekommen konnten wir es kaum erwarten in unser Magic Night Hotel zu kommen und unsere Fahrräder wiederzusehen. Schon bei Betreten der Lobby empfing uns die nette Empfangsdame mit einem so breiten Grinsen, dass wir sicher sein konnten: Alles war gut verlaufen! :):) Als ein Mitarbeiter, der uns mit dem Gepäck behilflich war, vor uns die Treppe hoch ging und dadurch eine Waffe am Gürtel präsentierte, wurde uns klar wie sicher hier alles tatsächlich war.
Den Abend verbrachten wir mit einem El Rama – Bummel. Irgendwie fühlten wir und fast schon ein bisschen heimisch in dem sympathischen Gewusel: Die Luft ist besser und die Menschen uns Touristen gegenüber viel herzlicher, als wir es an der Küste erfahren hatten. Produktiverweise kauften wir noch zwei fehlende Gepäckträger-Schrauben und erkundigten uns nach dem Bus nach Santo Tomás. Da uns unsere bisherigen Erfahrungen nämlich davon abhalten noch einmal eine dieser nur dünn auf der Karte eingezeichneten Straßen zu nutzen, könnten wir El Rama nur auf der gleichen Straße verlassen, über die wir es erreicht haben. Die Zeit, die man doppelt auf einer Straße verbringt, wollen wir doch so kurz wie möglich halten – daher die spontane Busidee.
Offenbar fährt dieser täglich mehrmals und transportiert auch Fahrräder. Es scheint, als könnten uns nur noch die abenteuerlichen Straßenverhältnisse davon abhalten, den See Nicaragua zu Umrunden!
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