Am Morgen revanchierten wir uns im “Alfredo – Shop” mit einem Einkauf fürs Frühstück.
Davon gestärkt reduzierten wir mal wieder unser Gepäck um die Campingutensilien und lagerten diese gemeinsam mit unnötigen Klamotten im Hotel ein. Auf den erleichterten Fahrrädern rollten wir die wenigen Meter zum Fähranleger, um nach Ometepe überzusetzen.
Hier fuhren interessanterweise riesige Fähren mit wenigen Menschen zu regelmäßigen Zeiten. Eigentlich hatten wir unsere Fahrräder wegen des befürchteten Aufwands und Kosten schon im Hotel zurücklassen wollen. Jetzt kostete ihr Transport nur ein paar Cent Steuern. Im Nachhinein sind wir nicht sicher, ob es sich um ein Versehen handelte, dass sie kein Ticket brauchten, aber die stringente Arbeitsaufteilung hier führt dazu, dass der Steuerneintreiber nur die Steuer kassiert, der Fahrrad-Verlader nur die Fahrräder verstaut und der Schwimmwesten – Verteiler Schwimmwesten in Hände drückt (heute übrigens ein traumhaftes Sitzkissen!). Der Ticket-auf-dem-Schiff-Verkäufer könnte das Problem gehabt haben, dass unsere Räder sehr schweigsam waren und uns selbst traute vermutlich wieder niemand zu, dass wir ein Fahrrad besitzen. Nach der Rückfahrt werden wir schlauer sein. 😉
Auf der Insel angekommen verschätzen wir uns etwas mit der Dichte der Besiedelung und wollten erstmal direkt vom Hafen wegfahren. Leider hatte das zur Folge, dass wir schon zwei Kilometer weiter nur noch Affen sahen, die sehr faul in den Baumwipfeln hingen. Eindeutig Siesta-Zeit. Wenn der eigene Schatten direkt unter einem Fahrrad fährt, heißt das wohl, dass die Sonne Senkrecht steht. ? Leider waren vor uns nur Hügel und keine Menschen, also mühten wir uns diese hoch und wieder hinunter bis wir endlich einen kleinen Stand fanden, an dem ein einsamer Mann wenige Wasserflaschen in einer winzigen Kühltruhe vorhielt. Wir leerten einen Liter und ließen uns noch irgendwas über Hotels erzählen, die wir nie besuchen würden. Die erste Redepause nutzten wir, um uns im Schatten in einer Hängematte und auf einer Bank niederzulassen und einfach einzuschlafen. Ich wurde irgendwann durch ein penetrantes Hupen wach. Offensichtlich hatte ich mich in einer Bushaltestelle zusammengerollt. ? Ich versuchte den etwas seltsam guckenden Menschen im Bus klar zu machen, dass ich mich nicht bewegen wollte und drehte mich dann noch mal um.
Ein bisschen waren wir der Mittagssonne entflohnen, aber nicht ganz. Als wir wenige Kilometer weiter bei Marta und Danni mit frischem Fruchtsaft und Gallo Pinto wieder unsere Akkus aufluden, hörte ich schon wieder nur “quemado” (=verbrannt). Silvia, es tut uns leid…
Am liebsten wären wir einfach bei den netten Leuten im Schatten sitzen geblieben, aber zu groß war die Angst vor weiteren Anstiegen auf den uns noch bis zum Hotel fehlenden 6 Kilometern. Außerdem sehnte man sich nach einer Siesta mit etwas mehr Privatsphäre.
Also nochmal auf und glücklicherweise gings bergab bis zum Hotel Kencho in Altagracia. Dort trennte uns dann seit 16 Tagen zum ersten Mal für ein paar Stunden eine ganze Etage (!): Anika bezog eine Hängematte im Laubengang vor unserem Zimmer, während ich einen Liegestuhl zwischen den ganzen fleißigen Menschen, die im Innenhof werkelten, wählte. Maximaler Komfort im Schatten bei Wind gingen einfach vor. 😉
Am Abend deckten wir uns noch mit reichlich Getränken für unseren morgigen Aufstieg des Vulkan Concepion ein. Dabei lernten wir noch, dass es beim Shop gegenüber einen Nachtzuschlag auf Bananen gibt: ab acht steigen die Preise…!? Außerdem stellten wir schnell fest, dass wir ganz schön geschafft waren. Also früh ins Bett, um alle verfügbaren Kräfte für morgen zusammen zu sammeln. ☺
Letzte Kommentare