Nach der erholsamsten Nacht des Urlaubs (Anika lag in ihrem Bett endlich mal so wie man es kennt: Wie ein Seestern! ?), bestätigte sich der gute Eindruck des Hotels vom gestrigen Abend: Unsere Fahrräder blockierten einen ganzen Pkw-Parkplatz und nach einem leckeren Frühstück nahm man grinsend das Gepäck in Verwahrung. Sogar unsere Wäsche wollte man ohne Aufpreis reinigen. Na gut, vielleicht ändert man dazu seine Meinung noch nach Öffnen des Beutels… ?
Am Bootssteg nach Bluefields kauften wir zwei Tickets für ein Speedboot, das uns in weniger als zwei Stunden an die Karibikküste bringen sollte. Die Wartezeit auf genügend Mitreisende überbrückten wir mit einer Sightseeing Tour durch die Stadt und einem zweiten Frühstück am Ufer des Flusses.
Frisörsalon:
Tierarztpraxis:
Polizeiwache:
Irgendwann (nirgendwo hängen hier Uhren und ganz ehrlich: man braucht auch keine Uhrzeit!) hatten außer uns noch 18 weitere Menschen, diverse Kettensägen, ein Paket mit T-Shirts und überdimensionale Kühltruhen ein Bootsticket gelöst und die Fahrt begann. Unsere deutsche Höflichkeit beim Anstehen hatte uns auf die einzigen Sonnenplätze des Bootes buchsiert, aber wir wussten die ausgeteilten Schwimmwesten zum Sonnenschutz umzufunktionieren.
Die anfänglichen Zweifel am “Speed” des Bootes wurden uns schnell genommen und so sausten wir förmlich den Fluß entlang. Was für die Straßen gilt, passt aber scheinbar auch auf die Flüsse: Folgt man ihnen länger, wird es holpriger! Der Wind sorgte für enormen Seegang und Bremsen schien keine Option. Hoffentlich verzeihen uns unsere Bandscheiben diese Tour…
Angekommen in Bluefields ergatterten wir eine der Taxen, die hier die einzigen motorisierten Verkehrsteilnehmer der Stadt zu sein scheinen. Für den Preis einer Wasserflasche durften wir zwischen den zahlreichen Wunderbäumen und dem ganzen anderen Klimbimm Platz nehmen und wurden durch den scheinbar ohne jede Regel ablaufenden Verkehr zum Flughafen transportiert. Zwischendurch stieg einfach ein weiterer Fahrgast zu, der unserem Chauffeur 20 Cordoba in die Hand drückte und ohne jemals ein Wort über sein Ziel zu verlieren oder jemanden zum Halten aufzufordern, irgendwann wieder abgesetzt wurde ?.
Am Flughafen angekommen wurde uns mitgeteilt, dass für heute leider alle Flüge ausgebucht seien. Wir könnten allerdings warten ob vielleicht jemand seinen Flug nicht antreten würde. Da eh Siesta – Zeit war, entschieden wir uns diese am Flughafen zu verbringen, um vielleicht noch zwei Plätze zu ergattern und die Corn Islands noch heute zu erreichen. Wir plauderten mit Melvin, einem Fluglotsen (?). Inzwischen musste man für mich nicht mehr alles übersetzen. Da es immer ähnliche Themen waren, verstand ich inzwischen nahezu alles. Anika muss einfach das Sprechen übernehmen;), aber wie es sich für Schwestern gehört sind wir sowieso immer einer Meinung und sie spricht mir quasi aus der Seele… ?
Leider hatten wir zum ersten Mal auf dieser Reise kein totales Glück und bekamen keine Plätze mehr im letzten Flugzeug.
Richtig traurig waren wir nicht, schließlich hatten wir Bluefields ja noch gar nicht richtig erkundet. Dies wurde umgehend nachgeholt. Wie alle Hafenstädte, die wir auf dieser Welt schon besucht haben, hat Bluefields allerdings einen sehr tief versteckten Charme. Trotzdem fanden wir etwas Frittiertes zum Essen und kaltes Wasser aus verschraubten Flaschen.
Gegen Abend suchten wir eine Unterkunft. Da allerdings die letzte Nacht Maßstäbe gesetzt hatte, waren uns 40 Dollar für ein Hotelzimmer im Zentrum ohne besondere Highlights eindeutig zu viel.
Stattdessen wanderten wir zur Laguna de Santa Rosa und entschieden uns die Nacht im deutlich günstigeren Hostel von Pascal und Eliot zu verbringen; einer lustigen Combo aus einem Schweizer und einem Nicaraguaner, die dieses Hostel erst im Februar fertiggestellt hatten und mit Hund Bobby scheinbar selbst dort hausen. Ein Bierkurier per Fahrrad gehört bei diesen Männern offensichtlich noch zum guten Ton :), daher: Prost!
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